Neuauflage von "Ich hab ja nichts gegen Schwule, aber ..." im Handel

by onlinekram


PESSEMITTEILUNG DES QUERVERLAGES:

Als das Buch Ich habe ja nichts gegen Schwule, aber … des „Nollendorfbloggers“​ ​Johannes Kram vor drei Jahren erschien, hat es eine große Diskussion über Alltagshomophobie in Deutschland und kontroverse Reaktionen ausgelöst. Kram beschrieb eine unterschwellige, meist unreflektierte „neue Homophobie”, die er vor allem in der Mitte der Gesellschaft ausmachte.

Der Kabarettist Dieter Nuhr etwa bezeichnete Kram aufgrund seiner Homophobie-Vorwürfe gegen ihn als „irre“ und als einen „Verrückten“. Kai Pieck, der Initiator der mittlerweile von über 200 queeren Medienschaffenden getragenen „Queer Media Society“ berief sich bei der Gründung des Netzwerkes explizit auch auf die Thesen und Analysen des Buches.

Kram hat nun die am 14. Juni erscheinende 2. Auflage zu einem Update genutzt, in dem er die Entwicklung von Homophobie und Queerfeindlichkeit der letzten drei Jahre in Deutschland unter die Lupe nimmt. Trotz allen gesellschaftlichen Fortschritten zeigt er sich vor allem besorgt:

„Die Ressentiments gegen queere Menschen in Deutschland sitzen immer noch tief und der Widerwille, sich mit ihnen zu beschäftigen, ebenso. Wer sich für die Verbesserung der Lebenssituation queerer Menschen und gegen deren Diskriminierung einsetzt, wird zudem vermehrt nicht nur von rechter, sondern auch von linker Seite vorgehalten, ‚Identitätspolitik‘ zu betreiben, die die Gesellschaft spalte. Wer darauf hinweist, dass Homophobie und Queerfeindlichkeit keine Meinungen sind, setzt sich dem Vorwurf aus, ‚cancel culture‘ zu betreiben.“

Im Vorwort der neuen Auflage befasst sich Kram auch mit den Reaktionen zur Coming-out-Initiative #actout von über 185 Schauspieler*innen, die gezeigt habe, „wie problematisch es heute in Deutschland immer noch sei, darüber zu sprechen, wie es ist, queer zu sein“. Die diffuse Abwertung queerer Menschen, „die auch von bürgerlichen und linken Medien und Meinungsträgern“ genährt werde, betrachtet Kram mittlerweile als „mindestens genauso gefährlich wie die offene Hetze rechter Parteien“, da diese weit in die Gesellschaft hineinwirke. (PM vom 4.6.2021)

Hier ein Interview zur Neuauflage auf queer.de.

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